Jürgen Kohler musste die Reißleine ziehen, ehe den Weltmeister von 1990 der Stress an der Seitenlinie buchstäblich umbringt: Diagnostizierte Herzrhythmusstörungen führten zur Aufgabe seines Traineramtes beim Drittliga-Elften in Aalen - nach gerade 80 Tagen im Amt. "Der Arzt hat mir die Gelbe Karte gezeigt", zitierte die "Bild"-Zeitung den 43-Jährigen.
Kohler zieht sich auf den Posten des Sportdirektors zurück, den er bereits 2003/04 in Leverkusen versah. Vorübergehend wird beim VfR der bisherige Co-Trainer Kosta Runjaic zum Chef befördert.
Die schockierende Meldung verließ Aalen ganze 25 Minuten nach dem Abpfiff des 1:0-Sieges über Bremens Zweite. Rücktritt nach einem Sieg? Aus gesundheitlichen Gründen stelle Kohler, von den Fans liebevoll Kokser genannt, seinen Posten nach nicht mal drei Monaten oder 13 Punkten aus elf Begegnungen zur Verfügung, meldete der Klub. Als Sportdirektor bliebe der frühere Weltklasse-Manndecker dem Tabellen-Elften jedoch erhalten. Ansonsten keine medizinischen Details.
"Ich bin stolz, für diesen Verein arbeiten zu dürfen", so Kohler in der "Bild". Sein Vater wurde nur 38 Jahre alt und erlebte die Geburt seines Sohnes nicht mehr mit. Der Junior kämpft und kündigte an, in seinem neuen Amt "alles dafür (zu) tun, um den VfR weiter nach oben zu bringen." Zur prominenten Belegschaft des Klubs zählten einstmals unter anderen die Hoeneß-Brüder Uli und Dieter.
Die Aalener informierten ferner darüber, bereits mit potenziellen Nachfolgern in Gesprächen zu sein. Eine Entscheidung werde der Verein "schnellstmöglich treffen".
VfR Aalen: Das Herz: Trainer Kohler "nur" noch Sportdirektor
Gute Besserung, Kokser!
Dann kann der Kokser ja nun endlich zum BvB kommen und ein Jahr ehrenamtlich arbeiten z.B. in der Nachwuchsabteilung, wie er es seinerzeit angekünidgt hatte.