[url=http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,673040,00.html]Nationalmannschaft: Löw zerstört Frings' WM-Traum - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Sport[/url]
Die Karriere von Torsten Frings in der Deutschen Nationalmannschaft ist nach 79 Länderspielen offenbar beendet. Bundestrainer Joachim Löw sagte dem 33-jährigen Kapitän von Werder Bremen am Mittwoch, dass er in seinen Plänen keine Rolle mehr spielt. Das gab der Club in einer Pressemitteilung bekannt.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wollte sich dazu zunächst nicht äußern. Frings hatte am 11. Februar des vergangenen Jahres in Düsseldorf gegen Norwegen (0:1) sein letztes Länderspiel bestritten. Frings zeigte sich enttäuscht - auch wenn "dieser Schritt jetzt nicht völlig überraschend kommt". Wenn man alle Vorzeichen gesehen habe, habe er "damit rechnen müssen. Mir bleibt nichts anderes übrig als das zu akzeptieren, auch wenn ich völlig anderer Meinung bin als Joachim Löw". Er glaube, dass ich immer noch das Potenzial zu starken Leistungen bei einer WM habe. "Und ich werde das weiterhin in der Bundesliga unter Beweis stellen", teilte Frings mit. Der Bremer Profi hatte sich schon im Trainingslager in Dubai skeptisch in Bezug auf seine Nominierung geäußert.
"Das ist eine enttäuschende Entscheidung des Bundestrainers"
Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs nannte die Entscheidung des Bundestrainers "enttäuschend": "Schade, dass unser Kapitän nicht die Möglichkeit bekommt, die WM zu spielen. Für uns ist und bleibt Torsten Frings ein entscheidender Spieler, der gerade aufgrund seiner großen internationalen Erfahrung sicher auch weiterhin eine wichtige Rolle für die Nationalmannschaft spielen könnte." Man müsse aber Löws Entscheidungen als sportlich Verantwortlicher akzeptieren.
Der Bundestrainer hatte darauf hingewiesen, dass er Zweifel an der Fitness des in der Vergangenheit oft angeschlagenen Mittelfeldspielers hat. Bei der WM müsse er auf physisch sehr robuste Spieler setzen. Dennoch hatte er Frings bisher immer noch Resthoffnung auf ein Comeback im Nationaltrikot gelassen. Löw will am Donnerstag einen erweiterten Kader für den Fitnesstest in der kommenden Woche in Sindelfingen benennen.
Frings hatte mehrfach die Vermutung geäußert, dass seine Nicht-Berufung seit der Partie gegen Norwegen nicht nur sportliche Gründe hatte. Im Herbst 2008 war es zum öffentlich ausgetragenen Disput zwischen Löw und Frings über den Umgang mit verdienten Nationalspielern gekommen. Kapitän Michael Ballack hatte damals Partei für ihn ergriffen.
Entscheidung über Ballacks Zukunft nach der WM
Die Entscheidung über die Zukunft von Ballack in der Nationalmannschaft wird erst nach der WM-Endrunde in Südafrika entschieden. "Wir werden nach der WM konkret besprechen, wie es mit ihm weitergeht", sagte Löw der "Sport Bild". Der Bundestrainer kann sich durchaus vorstellen, dass sein Kapitän auch noch bis zur EM 2012 in Polen und der Ukraine Kopf der deutschen Mannschaft bleibt.
"Michael Ballack kann sicherlich noch ein paar Jahre auf hohem Niveau spielen, aber letztendlich muss er bereit sein, die Belastungen auf sich zu nehmen", sagte Löw über den 33-jährigen Mittelfeldspieler des FC Chelsea, der bislang 97 Länderspiel bestritten hat. Ballack möchte in Kürze seinen Vertrag bei Chelsea verlängern, am liebsten um zwei weitere Jahre.
Löw wird am Donnerstagmittag das rund 35-köpfige Aufgebot für den Leistungstest am 26. und 27. Januar bekanntgeben. Dann wird einigermaßen Klarheit darüber herrschen, wen der Bundestrainer außer den gesetzten Nationalspielern überhaupt auf seiner langen Liste für die erste WM-Endrunde auf afrikanischem Boden hat.
Rischtisch so. Überrascht mich aber doch etwas.