So beliebt und kein bisschen gefürchtet
Freddie Röckenhaus (SZ) sammelt die Minuspunkte des Dortmunder Trainers: „Thomas Doll klagt, dass er keinen 10er im Kader habe und deshalb improvisieren müsse. Viele Kritiker erwidern allerdings, dass Doll zu Saisonbeginn in Petric, Federico, Pienaar, Ricken und Sahin gleich fünf 10er zur Auswahl gestanden hätten, von denen er zumindest zwei selbst mit ausgesucht hatte. Doch Kritik, auch das vielleicht ein Fall aus der Psychologie von Angeschlagenen, verbittet sich Doll inzwischen komplett. Wer mit entscheiden wolle, der solle erstmal an der Sporthochschule den Fußballlehrer-Schein machen. Aber noch mehr ins Kontor schlägt die Misserfolgsrhetorik des Trainers. Wie schon in Hamburg, so setzt sich auch in Dortmund der kurze Wechsel immer gleicher, gestanzt wirkender Floskeln und Textbausteine fort. Die Spieler allerdings sind trotz dieser bisweilen uniform anmutenden Seminar-Sprechweise mit dem Trainer Doll sehr glücklich. Was manchen Beobachtern aber erst recht zu denken gibt. Ein Trainer, der so beliebt und kein bisschen gefürchtet ist – kann der in diesem rauen Bundesliga-Business wirklich Erfolg haben? Als das Team einen seiner zwei Glanzauftritte der Saison hatte (nach dem 3:0 gegen Werder Bremen), ging Doll mit den Spielern bis in die Puppen gemeinsam feiern.“
quelle: indirekter-freistoss.de - Presseschau für den kritischen Fußballfreund