Duisburg mit 3:2-Sieg in Essen weiterhin Tabellenführer, Frankfurt bleibt jedoch weiter auf den Versen nach einem 8:0 gegen Freiburg. Potsdam gewann bereits gestern 5:2 in Wolfsburg, der HSV holte ein 0:0 in Crailsheim, Bad Neuenahr siegt gegen Saarbrücken mit 5:1 und Wattenscheid schlägt Bayern München mit 1:0.
Der Zweikampf zwischen Duisburg und dem FFC Frankfurt geht weiter...
FCR 01 gewinnt mit Glück in Essen
Acht mal trafen bislang die Revier-Rivalen in Meisterschaft und Pokal aufeinander. Acht mal gab es einen Dreier für Duisburg – jetzt war die SG Essen-Schönebeck ganz nah dran, diese Serie zu durchbrechen. In Halbzeit eins erspielte sich das Team von Ralf Agolli ein deutliches Übergewicht, zwei, drei Dinger hätten sich die Löwinnen durchaus einfangen können. Doch entweder war es die Latte oder die vorzüglich reagierende Lena Hohlfeld – es sollte wohl nicht sein. Auf der anderen Seite hielt die Abwehr jedwede Gefahr vom Kasten von Stefanie Löhr fern.
Nach dem Pausentee sahen die knapp 1000 Zuschauer dann ein ganz anderes Spiel. Zwei Torchancen von Duisburg und schon stand es 2:0 für die Gäste. Und das kam so: In der 54. Minute passte Corina Schröder auf Sonja Fuss, die in Weltklassemanier das Leder über die verdutzt dreinschauende Löhr in die Maschen hob. Sechs Minuten später war es erneut Fuss, die von rechts dermaßen gefühlvoll auf Inka Grings flankte, dass diese kraftvoll einköpfen konnte.
Doch damit war die Spannung nicht aus der Partie, ganz im Gegenteil. Innerhalb von drei Minuten glich Schönebeck durch Charline Hartmann und Andrea Lenart aus (71. und 73. Minute), immer wieder setzten Melanie Hoffmann und Linda Bresonik aus dem Mittelfeld heraus ihre Mitspielerinnen wirkungsvoll in Szene. Doch sie hatten die Rechnung ohne Anne van Bonn gemacht. Ihr Schnitzer kurz vor dem 2:2 trieb sie zwecks Wiedergutmachung immer wieder nach vorne. Die 79. Minute: Patricia Hanebeck bringt eine Ecke von links auf den 11-m-Punkt, van Bonns Kopfball klatschte gegen die Latte, den Abpraller verwandelte die Abwehrspielerin mit einem akrobatischen Hackenschuss zur erneuten Führung.
Als nach 93 Minuten der neunte Sieg im neunten Spiel feststand, schnaufte die Duisburger Fankurve durch. Cheftrainer Thomas Obliers im Pressegespräch: „Duisburg hat in der ersten Hälfte überhaupt nicht stattgefunden. Ich habe in der Pause an den Charakter der Mannschaft appelliert, dann ging es. Sicherlich hätte Schönebeck im ersten Durchgang einen oder zwei Treffer verdient gehabt.“ Sein Gegenüber sah es ähnlich: „In der ersten Halbzeit hat meine Mannschaft keine einzige Duisburger Chance zugelassen. Das war im Vergleich zum Pokalspiel um Klassen besser. Letztendlich ist unsere Niederlage unglücklich, da wir in der ersten Halbzeit erkennbar besser waren.“ Besonders hob Agolli Charline Hartmann hervor, die über 90 Minuten für Alarm vor und im Löwinnen-Strafraum sorgte.