Versuchskaninchen ist natürlich immer eine Frage der Definition.Wenn ich ins Flugzeug steige, wenn ich ins Stadion gehe, wenn ich in mein Auto steige, wenn einen Joghurt kaufe, nie kann ich ganz ausschließen, dass ich abstürze, dass ich verprügelt werde, dass meine Bremsen versagen,dass ich eine Glasscherbe verschlucke. Das ganze Leben ist so gesehen ein permanentes Versuchskaninchen. Man kann aber auch bereit sein, viele dieser Dinge des Lebens als (relativ) sicher zu betrachten.
Zurück zum Impfstoff: Versuchskaninchen sind in gewisser Weise die zehntausende von Probanden aus den Studien 1-3, die (die Studien) ja genau dazu dienen, um aus Milliarden zu impfenden Menschen genau keine Versuchskaninchen zu machen. Und da kommen dann die Zulassungsbehörden ins Spiel. Nach meinem Informationsstand vertraue ich ihnen, dass sie ihrer Verantwortung für die Menschheit gerecht werden.
Vertrauen in die Behörden und dennoch "Versuchskaninchen"-das eine schließt das andere ja nicht aus.
Die Behörden prüfen ja im Prinzip nur (und das sicherlich gewissenhaft und gründlich), ob alle gesetzlichen Voraussetzungen für die Erteilung einer Arzneimittelzulassung erfüllt sind. Da beinhaltet solche Dinge wie Einhaltung der Bedingungen für die klinischen Studien, Beurteilung von Wirksamkeit und Nebenwirkungsprofil etc. Da denke ich, dass diesbezüglich alles passen wird.
ABER: man kann natürlich Langzeitfolgen, gerade bei komplett neuen Wirkprinzipien, nur extrem schwer vorhersagen (das sieht das Gesetz ja nicht vor), da es diesbezüglich eben noch keine Daten gibt (und geben kann). Auch Kreuzreaktion mit anderen Medikamenten ist immer wieder ein Thema. Insofern eben auch Versuchskaninchen, speziell was die Mittel aus dem Hause Biontech/Pfizer oder Curevac betrifft.