Tritt ESPN auf den Plan?
Wie das Nachrichten-Magazin "Der Spiegel" meldet, werden die Bundesliga-Rechte Ende Oktober nicht für drei, sondern für vier Jahre ausgeschrieben. Zugleich taucht auf dem Pay-TV-Markt offenbar ein Nebenbuhler für "Platzhirsch" Premiere auf.
So soll der zum Disney-Konzern gehörende Sportsender ESPN seine Fühler nach den TV-Rechten ausgestreckt haben. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) wollte dies jedoch noch nicht bestätigen.
Doch angeblich hätten bereits Gespräche mit deutschen Kabelnetzbetreibern stattgefunden. Eine Konkurrenzsituation bei den Bezahlsendern würde der DFL jedoch sicher in die Karten spielen. Bislang streicht man bei der Inlandsvermarktung 409 Millionen Euro jährlich ein, durch die wirtschaftlichen Probleme bei Premiere ist diese Summe künftig nicht mehr gesichert.
Weiterhin Thema ist das Live-Spiel, das fortan am Samstagabend um 18.30 Uhr parallel zur ARD-Sportschau stattfinden soll. Premiere sowie anderen Free-TV-Sendern soll dies angeboten worden sein. Die ARD hat kein Interesse, droht sogar mit Honorarkürzung. Die ARD zahlt bislang 97 Millionen Euro pro Jahr. Das ZDF zeigt sich solidarisch, bereits beim Ausstieg aus der Tour-de-France-Übertragung hatten die beiden Öffentlich-Rechtlichen den Schulterschluss praktiziert.
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Zu einer Verlängerung der Rechteausschreibung von drei auf vier Jahre wollte sich die DFL am Sonntag nicht äußern. In anderen Ländern sind derartige Laufzeiten üblich, in den Niederlanden wurde für fünf Jahre ausgeschrieben. Das Bundeskartellamt müsste einer Verlängerung jedoch noch zustimmen.
Vorteil: Die Käufer hätten größere Planungssicherheit, die Liga höhere Honorare. Premiere überweist derzeit 205 Millionen Euro per annum. Allerdings steht auch eine Aufstockung der Bundesligen von 18 auf 20 Vereine zur Debatte. Bei dann 38 statt 34 Spieltagen sowie zehn statt neun Partien pro Runde könnte die Liga noch höhere Erlöse erzielen. Mit einer Umsetzung der Aufstockung wird nicht vor 2010/11 gerechnet. In dieser Hinsicht wäre es also von Vorteil, nach zwei Spielzeiten in Sachen TV-Vermarktung nochmals nachverhandeln zu können.
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