Hallo! Hier meldet sich Euer Fanreporter live aus Montevideo. Es ist unglaublich. Sonnenschein, mild und keine Spur von Krise hier in Uruguay. Aber ich bin ja nicht als Urlauber hier, sondern möchte Augenzeuge einer der größten Partien der jüngeren Fußballgeschichte werden. Und das im altehrwürdigen Estadio Centenario, dem Austragungsort des ersten Endspiels einer Fußball-Weltmeisterschaft.
Gestern war hier ja Feiertag und man hat den Eindruck, als möchten die Einwohner Montevideos diesen Zustand unbedingt bis morgen nach dem Abpfiff beibehalten. Alles ist wie elektrisiert. Keiner spricht mehr von etwas anderem, als dem Klassiker zwischen Uruguay und Argentinien.
Für morgen sagen die Wettervorhersagen Regen an. Doch das ist auch schon egal. Da fällt mir doch gleich der Spruch "Das ist unser Wetter Fri..., äh Diego" ein. Das Kribbeln ist hier bereits an allen Ecken und Enden zu spüren. Viele argentinische Schlachtenbummler haben sich bereits auf den Weg über den Rio de la Plata gemacht. Die Stimmung ist schon jetzt grandios. Ich kann es kaum erwarten, denn morgen wird sie förmlich überkochen in diesem Hexenkessel Centenario.
Die Zeitungen hier kennen nur noch ein Thema. Es werden die alten Helden von 1930 (Ballesteros; Mascheroni, Nasazzi; J.L. Andrade, Fernandez, Gestido; Dorado, Scarone, Castro, Cea, Iriarte) aus den Geschichtsbüchern geholt. Man macht den Männern von Trainer Oscar Tabarez klar, daß auch sie morgen unsterblich werden können, wenn sie das Wunder eines Sieges gegen den "großen" Nachbarn vollbringen. Martin Caceres, Andres Scotti, Luis Suarez, Diego Forlan und Diego Lugano - man wird morgen von Seiten des Anhangs alles geben, um ihre Lieblinge siegen zu sehen.
Wir haben es jetzt kurz nach 4.00 Uhr. Daran merkt Ihr schon, daß ich nicht mehr schlafen kann - zu sehr beschäftigt mich dieser Fußballklassiker.
Soviel zum jetzigen Zeitpunkt. Werde mir dann gleich ein schönes Frühstück gönnen. In der Ferne zeigt sich bereits die Sonne. Ein weiterer wunderschöner Frühlingstag kündigt sich an.
Ich werde wieder berichten.