Paul Gascoigne wollte sich das Leben nehmen
Selbstmordversuch in der Badewanne
Paul Gascoigne (40) galt als einer der begnadetsten Fußballspieler der Welt. Er spielte 57-mal für die englische Nationalmannschaft, erzielte zehn Tore für sein Land. Er nahm an der Weltmeisterschaft 1990 in Italien und an der Europameisterschaft 1996 in England teil. Doch abseits des Spielfeldes taumelte er von einem Skandal in den nächsten. Nun soll Gascoigne Medienberichten in Großbritannien zufolge einen Selbstmordversuch begangen haben.
Laut der Boulevardzeitung "The Sun" wollte sich ehemalige Profi in einem Londoner Hotel mit einem Messer umbringen. Besorgte Hotelmitarbeiter riefen die Polizei, die Beamten zogen dann den alkoholkranken Gascoigne während seines Selbstmordversuchs aus der Badewanne und retteten ihm auf diese Weise offenbar das Leben.
Erst vor einem Monat hatte "Gazza" polizeilichen Kontakt. Offensichtlich stark alkoholisiert bestieg er ein Taxi, um sich von Newcastle nach Birmingham zu einer Wohltätigkeitsveranstaltung bringen zu lassen. Die ausgehandelten 400 Pfund (rund 500 Euro) erhielt der Fahrer allerdings nie, dafür aber die absonderliche Information, dass Gascoigne beabsichtige, bald wieder für Newcastle United spielen zu wollen. Als der Taxifahrer, am Ziel angekommen, seinen Lohn forderte, flippte der prominente Fahrgast aus und wurde in Polizeigewahrsam genommen.
Ein Rückschlag in der Genesung Gascoignes: Im Februar und März schien er auf dem richtigen Weg, als er sich drei Wochen lang wegen psychischer Probleme in einer Spezialklinik in Darlington behandeln ließ. Schon Gascoignes aktive Karriere bei Vereinen wie Newcastle United, Tottenham Hotspur, Lazio Rom, Glasgow Rangers und dem chinesischen Klub Gansu Tianma war immer wieder von Skandalen begleitet. Seit dem Ende seiner Laufbahn als Fußballspieler war er außerdem mehrmals mit dem Gesetz in Konflikt geraten.
Zudem hatte der exzentrische frühere Fußballstar am Pfingstwochenende des vergangenen Jahres schwere gesundheitliche Probleme. Wegen eines Magengeschwürs musste er notoperiert worden, zeitweise bestand sogar Lebensgefahr. Nach seinem Selbstmordversuch wurde Gascoigne in eine Klinik eingewiesen.
Aus der Berliner Morgenpost vom 6. Mai 2008