Krasse Stories . Danke!
Groundhopper-Touren
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diegogrande10 Ein Wahnsinnsbericht von einem Wahnsinnstrip. Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, ihn hier so ausführlich zusammenzutragen. Das werden nächstes Jahr sicher unterhaltsame Wochen, wenn nicht-lateinamerikanische Teams in Mexiko spielen.
Gerne, ich geh davon aus, dass Mexiko sich nicht die Blöße geben wird und zur WM Touristen im großen Stile mit Betrugsmaschen hinter Gitter bringt, wenn alle Scheinwerfer auf das Land gerichtet sind.
Aber natürlich sollte man auf sein Geld achten. Die Leute werden sicher die Touris genauso als laufende ATMs betrachten und vorallem dort lohnt ein Blick auf das Wechselgeld etc.
Aus Kolumbien oder Brasilien kann ich nichts Vergleichbares berichten
Kumpel von mir hat ein Auslandssemester in Brasilien gemacht und wenn du da als "Gringo" ersichtlich warst, warst du auch mehr oder weniger ein laufender ATM, er ist als einziger Deutscher (aus seinem Freundeskreis der Uni) während seines Aufenthalts dort NICHT überfallen worde.
Einer Kommilitonin wurde dort am hellichten Tag von zwei Typen aufm Motorrad eine MP an den Kopf gehalten und dann habn die ihr alles abgenommen was nach verwertbarem aussah. Und die wurde insgesamt 3x überfallen während ihrer Zeit dort.
Mein Kumpel ist immer oberkörperfrei rumgelaufen und hatte immer nur paar Real dabei und sein Handy in die Unterhose gepackt
Möchte jetzt keine Diskussion über Brasilien oder Kolumbien lostreten, kenne auch welche die in Kolumbien waren (und sehr begeistert von Land und Leute) und von meinem Kumpel waren auch alle Leute sehr begeistert vom Land und den Leuten (trotz der geschilderten Vorfälle). Wenn du in Paris oder Marseille im falschen Viertel unterwegs bist kann dir so etwas sicher auch passieren.
Vermute während der WM wird die FIFA die Polizeipräsenz in Mexiko erhöhen um solch ähnlichen Vorfällen vorzubeugen, eine 100%ige Sicherheit kann es jedoch nicht geben. Würde generell raten dort sowieso nur mit einem Einheimischen unterwegs zu sein oder sich vorab über NoGo Areas (auch wegen der Hotelbuchung) zu informieren und zumindest ein paar Basics Spanisch vorab lernen, damit man im Notfall nicht komplett aufgeschmissen ist und sich auch mit den Leuten vor Ort ein bisschen unterhalten kann
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Teil 2:
Außerdem ist es so, dass ich als Student immer sehr viel mexikanischen Fußball geschaut hatte und dort gleich 4-5 Teams richtig cool fand. Mein absolutes Lieblingsteam war aber immer Querétaro. Ein eher kleiner Klub, bei denen früher nach jeder dramatischen Szene ein krähender Hahn über die Mikrofone eingespult wurde, was ich sehr cool fand irgendwie. Dort wollte ich also unbedingt auch hin. Ein Bekannter von mir, der sich in Mexiko sehr gut auskennt, stand mir beratend bei der Planung meiner Reise zur Seite und ursprünglich hatte ich statt dem oben genannten Monterrey vs. América mal Querétaro vs. Atlas im Programm. Mein Kumpel meinte dann aber, dass er mir eher zu Quéretaro vs. San Luis eine Woche später raten würde, da das DAS Derby sei und eine noch größere Rivalität als mit Atlas. Es wäre sogar das Derby Nr. 4 in Mexiko neben meinen enthaltenen Klassikern. Also umgeplant und nach Monterrey gegangen. Als ich dann in Monterrey zurückkam in mein Hotel mit der wahrscheinlich aggressivsten Stimmung meines Lebens nach einem Stadionbesuch kam (s.o.), laß ich bereits Nachrichten, dass in Querétaro beim Spiel gegen Atlas etwas passiert sei. Es war die größte Stadionkatastrophe des Landes und ein wütender Mob von Querétaro-Fans hat dort Menschenjagd auf Atlas-Fans betrieben und wurde dabei von der dortigen Security unterstützt. Es war sofort von vielen Toten die Rede im Fernsehen und es waren unfassbare Szenen zu sehen, bei denen am Boden liegenden, regungslosen Menschen Blut aus dem Mund lief, während Ordner desinteressiert nicht einschritten. Jedoch war 1-2 Tage später plötzlich nur noch von Vermissten die Rede und große Wut im Atlas-Lager. Es wurde gemutmaßt, dass es mit der WM-Vergabe an Mexiko zusammenhängen könnte und es ging die Angst um, dass aufgrund dieses Vorfalls Mexiko die WM wegen Sicherheitsbedenken entzogen werden könnte. Makaber: wenige Tage vor dem Spiel hatte Querétaro (Gallos Blancos - die weißen Hähne) noch auf seinen Social Media-Accounts ein Bild gepostet auf dem sich die Spieler prügeln und es die "prügelnden Hähne" genannt
Die Folgen für mich: Ausgerechnet Querétaro, meine Lieblingsmannschaft, konnte ich nicht sehen - wodurch ich untröstlich nach Hause geflogen bin am Ende. Zudem stand die Auflösung des Klubs im Raum - was nicht passiert ist - und es gab eine lange Sperre, in der der Klub nur noch Geisterspiele hatte. Das größte Derby des Landes - der Clasico zwischen den Chivas und América - wurde zum Clasico sin Colores, d.h. die Ultras wurden ausgeschlossen. Keine Choreo, keine Pyro und kleine Kinder statt Ultras in der Kurve die weiße Friedenstauben in den Himmel steigen lassen haben
Zudem hatte ich für das Zweitligaspiel in Mérida bereits online VIP-Tickets, stand dann in Mérida und durfte das Stadion nur einige Stunden vor dem Spiel leer sehen. Das Spiel wurde aber wie alle anderen Spiele an diesem Spieltag zum Geisterspiel und ich war dort komplett umsonst und natürlich wieder angepisst. Und die negative Krönung: beim Clasico zwischen Atlas vs. Chivas gab es irgendeine beschissene Fan-ID als Sicherheitsmaßnahme und obwohl ich zwei Stunden vor dem Spiel mich angestellt habe, kam ich erst 20 Minuten nach Anstoß rein, weil die Schlange kilometerweit über mehrere Straßenblocks ging und es tatsächlich eine Kontrolle für eine komplette Halbseite nur gab. Als ich dann drin war, war ich so angepisst, dass ich das Spiel kaum noch genießen konnte und hab auch den Leuten um mich herum in der Schlange zu verstehen geben, dass ich so etwas noch nie erlebt habe und dass ich "extra zum Spiel" aus Deutschland gekommen sei und gerade am liebsten mein Trikot verbrennen würde. In dem Spiel waren die Ultrablöcke leer, stattdessen waren die Fans quer gemischt auf den Tribünen und alle paar Minuten gab es irgendwo Prügeleien auf der Tribüne und die Sicherheitskräfte sind nur noch von einer Ecke in die andere gerannt. War ein geiles Sicherheitskonzept. Gab sogar eine Doku darüber, auf der es aber als lobendes Beispiel erwähnt wurde, was aber absoluter Schwachsinn war (kann die Doku aber nicht mehr finden).
Hier die Vorfälle in Querétaro:
Externer Inhalt www.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Externer Inhalt www.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Es waren auch einige unfassbar geile Spiele dabei, leider aber nicht die Derbys, und das Land an sich ist wirklich sehr schön und kulturell sehr interessant. Die Straßenkriminalität ist deutlich niedriger als in Kolumbien oder Brasilien und ich hab mich dort relativ sicher gefühlt in den Städten. Aber in keinem anderen Land hab ich so viele negative Erfahrungen gesammelt wie dort und auch den Behörden ist dort nicht zu trauen.
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Wegen deiner Frage zu den Tickets ledtasso : ich kann dir da nichts verbindliches sagen, weil ich zu Corona-Zeiten vor Ort war und da die Ticketbeschaffung und Auslastung noch speziell war und auch von Staat zu Staat verschieden. Ein Ticket wirst du aber definitiv finden, zur Not über den Schwarzmarkt. Bei Juárez war kein freier Verkauf und auch kein Verkauf online, dort habe ich über Facebook jemand aufgetrieben, der mir am Stadion ein Ticket verkauft hat. Bei Leon vs. Seattle war auch kein freier Verkauf und ich musste mich am Schwarzmarkt vor dem Stadion bedienen. Bei Tigres vs. Monterrey war es so, dass das Stadion komplett voll war und es aber einfach generell dort nie einen freien Verkauf gab - dafür standen dort am Vormittag des Spiels - unzählige Verkäufer. Ein netter Taxifahrer hilft dir in der Regel beim Kartenkauf (war bei mir so) und checkt auch für dich ab, dass du kein gefälschtes Ticket erhälst (ich hatte Print@Home, was natürlich gefährlich ist und mehrfach verkauft werden könnte. Daher war ich dann einfach beim Einlass dort und bin auch auf jeden Fall so reingekommen). Bei Monterrey war es bei mir so, dass es gegen América dort nur am Stadion einen freien Verkauf gab (bin mir nicht mehr sicher ob am Spieltag oder am Vortag) aber online damals nichts. Aber auf dem Schwarzmarkt würdest du definitiv für jedes Spiel in Mexiko irgendwie eine Karte bekommen. Ist aber vorteilhaft wenn du Spanisch kannst oder dir jemand hilft, der spanisch kann. Mit weißer Haut bist du da ein Gringo und wirst gemolken.
Auf jeden Fall ein super Bericht, sehr detailliert. Danke für die Mühe es hier alles mit uns zu teilen und auf etwaige "Fallen" auch aufmerkam zu machen
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diegogrande10 Ein Wahnsinnsbericht von einem Wahnsinnstrip. Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, ihn hier so ausführlich zusammenzutragen. Das werden nächstes Jahr sicher unterhaltsame Wochen, wenn nicht-lateinamerikanische Teams in Mexiko spielen.
Gerne, ich geh davon aus, dass Mexiko sich nicht die Blöße geben wird und zur WM Touristen im großen Stile mit Betrugsmaschen hinter Gitter bringt, wenn alle Scheinwerfer auf das Land gerichtet sind.
Aber natürlich sollte man auf sein Geld achten. Die Leute werden sicher die Touris genauso als laufende ATMs betrachten und vorallem dort lohnt ein Blick auf das Wechselgeld etc.
Aus Kolumbien oder Brasilien kann ich nichts Vergleichbares berichten
Kumpel von mir hat ein Auslandssemester in Brasilien gemacht und wenn du da als "Gringo" ersichtlich warst, warst du auch mehr oder weniger ein laufender ATM, er ist als einziger Deutscher (aus seinem Freundeskreis der Uni) während seines Aufenthalts dort NICHT überfallen worde.
Einer Kommilitonin wurde dort am hellichten Tag von zwei Typen aufm Motorrad eine MP an den Kopf gehalten und dann habn die ihr alles abgenommen was nach verwertbarem aussah. Und die wurde insgesamt 3x überfallen während ihrer Zeit dort.
Mein Kumpel ist immer oberkörperfrei rumgelaufen und hatte immer nur paar Real dabei und sein Handy in die Unterhose gepackt
Möchte jetzt keine Diskussion über Brasilien oder Kolumbien lostreten, kenne auch welche die in Kolumbien waren (und sehr begeistert von Land und Leute) und von meinem Kumpel waren auch alle Leute sehr begeistert vom Land und den Leuten (trotz der geschilderten Vorfälle). Wenn du in Paris oder Marseille im falschen Viertel unterwegs bist kann dir so etwas sicher auch passieren.
Vermute während der WM wird die FIFA die Polizeipräsenz in Mexiko erhöhen um solch ähnlichen Vorfällen vorzubeugen, eine 100%ige Sicherheit kann es jedoch nicht geben. Würde generell raten dort sowieso nur mit einem Einheimischen unterwegs zu sein oder sich vorab über NoGo Areas (auch wegen der Hotelbuchung) zu informieren und zumindest ein paar Basics Spanisch vorab lernen, damit man im Notfall nicht komplett aufgeschmissen ist und sich auch mit den Leuten vor Ort ein bisschen unterhalten kann
Vantheman du hast natürlich Recht; ich hatte ja in meinem sehr kurzen (
) Bericht geschrieben, dass Mexiko im Gegensatz zu Brasilien oder Kolumbien in Sachen Straßenkriminalität relativ sicher ist und ich dort mich nicht unsicher gefühlt habe auf den Straßen. Angst ausgeraubt zu werden hatte ich in Mexiko nie, hier könnte ich in den anderen beiden Ländern deutlich mehr berichten. In Städten wie Tijuana oder Juárez hatte ich sogar eher das Gefühl, dass wenn mir jemand dort was tut, derjenige danach nicht mehr viel tun wird, da es schlecht für das Geschäft wäre.
Meine Freundin kommt aus Kolumbien und das Land kenn ich natürlich mittlerweile ganz gut, hab aber schon bevor wir uns kennengelernt haben meine erste Rundreise gemacht und dort auch viel erlebt und in Brasilien auch. Als ich damals in Brasilien war, war ich single und hab am zweiten Tag ne Polizistin kennengelernt, die ich gedatet hab danach und da natürlich auch viel unvorstellbar krasses mitbekommen. Ihr Bruder wurde beispielsweise in seiner Haustürschwelle von einem Kumpel einfach erschossen und der Mörder wurde dafür nie eingesperrt. Brasilien war was Kriminalität angeht das Gefährlichste, was ich je gesehen habe und auch in Kolumbien ist es nicht unüblich dass neben dir mal ein Motorrad hält und du unter Waffenzwang dein Hab und Gut herausrücken sollst, was mir glücklicherweise noch nicht passiert ist, aber auch meiner Freundin schon. Vor ein paar Wochen wäre sie auch fast entführt worden, als sie online irgendwas verkaufen wollte und in eine Falle gelockt wurde... Bitte nicht falsch verstehen! Auch von dort kenn ich krasse Stories und hätte auch selbst einiges zu berichten
Was ich aber gemeint hab mit "ich kann nichts Vergleichbares berichten" ist dieser Betrug von staatlicher Seite, aber auch permanent von Hotels, Restaurants, Straßenverkäufern, Taxifahrer usw. usw. usw. Etwas dazu vergleichbares habe ich noch nirgends auf der Welt erlebt
In Brasilien und Kolumbien sind die Leute oft arm und kämpfen ums Überleben und begehen dann Straßendelikte. Aber die Leute dort passen auch auf dich auf, sind herzlich, wollen dass dir nichts passiert, dass du einen guten Eindruck von ihrem Land hast usw.. Du wirst dort in der Regel nicht abgezogen, wenn du die Sprache sprichst. Ausnahme in Kolumbien: Cartagena, eine wunderschöne Stadt, in der regelmäßig Kreuzfahrtschiffe halten und die von Touris überflutet wird. Da wirste auch an jeder Ecke beschissen und die Leute dort sind nicht so nett wie im Rest des Landes. Je abgelegener du bist, umso größer ist die Sensation, und umso freundlicher sind die Leute dort. Mexiko wird halt von Gringos überflutet, von denen wirklich viele nur wegen Drogen, Nutten usw. dorthin kommen und die oft auch kein Interesse an Mexiko und seiner Kultur haben, sondern das Land von oben herab sehen und dementsprechend sind die Leute da drauf. In Kolumbien ist das nur in Cartagena so, wo du auch an jeder Ecke Nutten siehst (und leider auch Minderjährige), dir auf offener Straße und in den Taxis teilweise Drogen angeboten werden usw.. Aber abgesehen von Cartagena passiert dir das dort im Rest des Landes eher nicht, außer du suchst danach.
Da Mexiko in meinem Bericht extrem negativ rüberkommt (was es auch war) sei aber auch noch gesagt, dass ich auch einige tolle Erlebnisse dort hatte und einige richtig geile Spiele dort gesehen hab, z.B. in Puebla, Mazatlán, San Luis Potosi oder das CL-Spiel bei den Pumas. Das waren unvergessliche Kracher. Nur hab ich in keinem anderen Land bisher auch nur annähernd permanent so viele negative Erfahrungen gesammelt und jemals erlebt, dass man dich bewusst bei deinen Einreisepapieren bescheißt um dich später einzubuchten.
Zusammengefasst meine Erfahrungen für Lateinamerika: Straßenraub/Kriminalität: Brasilien und Kolumbien heftig, Mexiko eher sicher - Betrugsfälle: Mexiko krass, Brasilien und Kolumbien ganz ok
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Gerne auch noch paar Stories aus Kolumbien…
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Spielplan Serbien ist raus:
https://www.superliga.rs/wp-content/uploads/2025/06/Raspored-SLS-25-26.pdf
Die Belgrader Derbys finden an den Wochenenden um den 20. September 2025 und 21. Februar 2026 statt.
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Tut jetzt nur bedingt was zur Sache, aber ich habe 2 Bekannte, die bisweilen recht viel Zeit in Südamerika verbracht haben. Einer war während des Studiums ein Jahr in Barranquilla und auch abgesehen davon öfter gerade in Argentinien, der andere hatte mal seinen Job gekündigt und war dann ein Jahr da und deswegen gibt es auch seitdem ein paar Kontakte zur Fanszene von Independiente, wo er meinte dass mal ne Vorstandssitzung für sie unterbrochen wurde weil sie Fotos mit den Pokalen machen wollten oder dass der Chef der Barra von Independiente mal im CC-Tshirt auf der Titelseite der Olé war als er zu nem Gerichtstermin musste. Ein paar von denen waren auch 2006 während der WM in Stuttgart und einer meinte dann "ihr bringt uns bei wie man Choreos macht, wir bringen euch bei wie man Menschen umbringt"
Aber weswegen ich da dran denken musste war wie einer der beiden zu mir mal meinte, dass ein Taxifahrer in Bogota oder Medellin ihn mal gefragt hat wie wir in Deutschland denn mit den Guerrillas umgehen würden
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Spielplan Serbien ist raus:
https://www.superliga.rs/wp-content/upl…d-SLS-25-26.pdf
Die Belgrader Derbys finden an den Wochenenden um den 20. September 2025 und 21. Februar 2026 statt.
Bei Serbien würde ich eher von „sollen“ stattfinden sprechen ..
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Sehr schöner Bericht diegogrande10. Die wichtigste Frage überhaupt gilt es aber noch zu klären. Wie schaut es denn mir den Uschis in Südamerika aus? Steht man da als weißer Mitteleuropäer hoch im Kurs oder eher nicht?
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diegogrande10 Ein Wahnsinnsbericht von einem Wahnsinnstrip. Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, ihn hier so ausführlich zusammenzutragen. Das werden nächstes Jahr sicher unterhaltsame Wochen, wenn nicht-lateinamerikanische Teams in Mexiko spielen.
Gerne, ich geh davon aus, dass Mexiko sich nicht die Blöße geben wird und zur WM Touristen im großen Stile mit Betrugsmaschen hinter Gitter bringt, wenn alle Scheinwerfer auf das Land gerichtet sind.
Aber natürlich sollte man auf sein Geld achten. Die Leute werden sicher die Touris genauso als laufende ATMs betrachten und vorallem dort lohnt ein Blick auf das Wechselgeld etc.
Aus Kolumbien oder Brasilien kann ich nichts Vergleichbares berichten
Kumpel von mir hat ein Auslandssemester in Brasilien gemacht und wenn du da als "Gringo" ersichtlich warst, warst du auch mehr oder weniger ein laufender ATM, er ist als einziger Deutscher (aus seinem Freundeskreis der Uni) während seines Aufenthalts dort NICHT überfallen worde.
Einer Kommilitonin wurde dort am hellichten Tag von zwei Typen aufm Motorrad eine MP an den Kopf gehalten und dann habn die ihr alles abgenommen was nach verwertbarem aussah. Und die wurde insgesamt 3x überfallen während ihrer Zeit dort.
Mein Kumpel ist immer oberkörperfrei rumgelaufen und hatte immer nur paar Real dabei und sein Handy in die Unterhose gepackt
Möchte jetzt keine Diskussion über Brasilien oder Kolumbien lostreten, kenne auch welche die in Kolumbien waren (und sehr begeistert von Land und Leute) und von meinem Kumpel waren auch alle Leute sehr begeistert vom Land und den Leuten (trotz der geschilderten Vorfälle). Wenn du in Paris oder Marseille im falschen Viertel unterwegs bist kann dir so etwas sicher auch passieren.
Vermute während der WM wird die FIFA die Polizeipräsenz in Mexiko erhöhen um solch ähnlichen Vorfällen vorzubeugen, eine 100%ige Sicherheit kann es jedoch nicht geben. Würde generell raten dort sowieso nur mit einem Einheimischen unterwegs zu sein oder sich vorab über NoGo Areas (auch wegen der Hotelbuchung) zu informieren und zumindest ein paar Basics Spanisch vorab lernen, damit man im Notfall nicht komplett aufgeschmissen ist und sich auch mit den Leuten vor Ort ein bisschen unterhalten kann
Warum ist er denn immer oberkörperfrei rum gelaufen? Damit man sieht, dass er nichts dabei hat oder war es so eine Maschine?
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Spielplan für Bulgarien ist auch raus:
Parva liga 2025/26Parva profesionalna liga (efbet liga, A grupa) - Season 2025/2026 - Results, fixtures and standings.en.bulgarian-football.com -
Sehr schöner Bericht diegogrande10. Die wichtigste Frage überhaupt gilt es aber noch zu klären. Wie schaut es denn mir den Uschis in Südamerika aus? Steht man da als weißer Mitteleuropäer hoch im Kurs oder eher nicht?
Ist zwar sehr Off-Topic, aber gerne meine Einschätzung:
Also generell hast du da klar gewisse Vorteile. Das gilt aber glaub ich eigentlich für fast alle Länder, in denen es nicht viele Weiße gibt, weil du da halt erstmal optisch was Besonderes bist und je kleiner die Stadt bzw. je untouristischer umso krasser natürlich auch. In Südbrasilien beispielsweise, wo es viele Weiße gibt, hatte ich nicht das Gefühl extrem oft von Frauen auf der Straße angelächelt zu werden, weil es da einfach auch viele Kerle gibt, die so aussehen wie ich und ich genauso ein Einheimischer dort hätte sein können. In Nordbrasilien oder in Kolumbien wars schon relativ krass. Die Leute an sich sind offener und gesprächiger und du kommst viel schneller und ungezwungener mit Leuten in Kontakt als hier. Der Ruf, den wir haben ist wir sind reich und treuer als die Kerle dort und ob du eines der Klischees ausstrahlen willst liegt an dir und wird auch bestimmen auf wen du da vorwiegend triffst. Wenn du erwähnst, dass du kein Gringo bist sondern aus Europa/Deutschland kommst, macht dich das in der Regel beliebter. Im Endeffekt kommt es aber drauf an was du suchst und auch wie du dich gibst. Sind genauso Menschen wie überall sonst auch und wenn du versuchst da zu protzen kriegst halt auch nur solche die genau so was suchen. Die meisten Latinas, die ich kennengelernt hab sind tendenziell weniger materialisitisch (du findest aber natürlich auch viele solche, ist aber oft nicht sehr schwer zu erkennen), aber denen sind Emotionen sehr wichtig und es gibt da brutal viele Drama-Queens, die sehr eifersüchtig sind und auch gerne mal sinnlos einen Streit vom Zaun brechen (meine Freundin zum Glück nicht, ist da aber eher die Ausnahme) und permanent wollen, dass man um sie kämpft. Zudem haben die es mit der Pünktlichkeit mehrheitlich nicht so. Charakterlich hab ich dort viele tolle Menschen kennengelernt und durchschnittlich waren die Leute dort glücklicher, fröhlicher und warmherziger als hier und eher Familienmenschen. Rein optisch hast erstmal einen Vorteil bei vielen.
Im Grunde kannst überall hin und wirst Leute kennenlernen und jeder Mensch, den man kennenlernt, ist individuell. Nicht jede Südamerikanerin ist auch automatisch ne Dramaqueen, ein Familienmensch und permanent fröhlich, genauso wie nicht alle Leute hier die deutschen Klischees erfüllen, mehrheitlich aber schon was dran ist. Wer optisch auf den Typ steht, der kann da die Augen offen halten und hat gute Chancen tolle Menschen kennenzulernen. Trotzdem sollte man da auch aufpassen, auf wen man sich einlässt. In Kolumbien ist beispielsweise Scopolamin aktuell ganz gut verbreitet und als Weißer ist man da natürlich für Frauen, die sich auf diesem Weg bereichern wollen und nach dummen, naiven, reichen Weißen suchen, auch ne ganz gute Zielscheibe. Hab auch selbst schon mal tagsüber in Kolumbien so nen alten fetten Weißen mit ner jungen Kolumbianerin lachend am ATM stehen sehen, wie er lustig Geld abgehoben und immer schön überreicht hat und dabei wie in Trance gewirkt hat. In der Regel kippen die dir das Zeug in die Drinks und du wirst dann willenlos. Bei ner Überdosis von dem Zeug kannst auch draufgehen.
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diegogrande10 Ein Wahnsinnsbericht von einem Wahnsinnstrip. Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, ihn hier so ausführlich zusammenzutragen. Das werden nächstes Jahr sicher unterhaltsame Wochen, wenn nicht-lateinamerikanische Teams in Mexiko spielen.
Gerne, ich geh davon aus, dass Mexiko sich nicht die Blöße geben wird und zur WM Touristen im großen Stile mit Betrugsmaschen hinter Gitter bringt, wenn alle Scheinwerfer auf das Land gerichtet sind.
Aber natürlich sollte man auf sein Geld achten. Die Leute werden sicher die Touris genauso als laufende ATMs betrachten und vorallem dort lohnt ein Blick auf das Wechselgeld etc.
Aus Kolumbien oder Brasilien kann ich nichts Vergleichbares berichten
Kumpel von mir hat ein Auslandssemester in Brasilien gemacht und wenn du da als "Gringo" ersichtlich warst, warst du auch mehr oder weniger ein laufender ATM, er ist als einziger Deutscher (aus seinem Freundeskreis der Uni) während seines Aufenthalts dort NICHT überfallen worde.
Einer Kommilitonin wurde dort am hellichten Tag von zwei Typen aufm Motorrad eine MP an den Kopf gehalten und dann habn die ihr alles abgenommen was nach verwertbarem aussah. Und die wurde insgesamt 3x überfallen während ihrer Zeit dort.
Mein Kumpel ist immer oberkörperfrei rumgelaufen und hatte immer nur paar Real dabei und sein Handy in die Unterhose gepackt
Möchte jetzt keine Diskussion über Brasilien oder Kolumbien lostreten, kenne auch welche die in Kolumbien waren (und sehr begeistert von Land und Leute) und von meinem Kumpel waren auch alle Leute sehr begeistert vom Land und den Leuten (trotz der geschilderten Vorfälle). Wenn du in Paris oder Marseille im falschen Viertel unterwegs bist kann dir so etwas sicher auch passieren.
Vermute während der WM wird die FIFA die Polizeipräsenz in Mexiko erhöhen um solch ähnlichen Vorfällen vorzubeugen, eine 100%ige Sicherheit kann es jedoch nicht geben. Würde generell raten dort sowieso nur mit einem Einheimischen unterwegs zu sein oder sich vorab über NoGo Areas (auch wegen der Hotelbuchung) zu informieren und zumindest ein paar Basics Spanisch vorab lernen, damit man im Notfall nicht komplett aufgeschmissen ist und sich auch mit den Leuten vor Ort ein bisschen unterhalten kann
Warum ist er denn immer oberkörperfrei rum gelaufen? Damit man sieht, dass er nichts dabei hat oder war es so eine Maschine?
Ersteres war der Hintergedanke
Zudem haben es aber auch die Temperaturen erlaubt und es war somit eine Win-Win Situation
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ledtasso Ne, gibts nicht und das aus gutem Grund - hol ich dann hiermit grob nach. Muss daraus aber wegen der Länge zwei Teile machen, da zu lang.
Die Route hat damals am Ende so ausgesehen:
07.02. Junior vs. Aguilas Rionegro (Barranquilla, Kolumbien)
11.02. Puebla vs. Atlas (Puebla)
14.02. Pachuca vs. Querétaro (Pachuca de Soto)
16.02. Mazatlán vs. América (Mazatlán)
18.02. Juárez vs. Santos Laguna (Juárez)
20.02. Toluca vs. Cruz Azul (Toluca)
23.02. Dorados vs. Tlaxcala (Culiacán)
25.02. Tijuana vs. Atlas (Tijuana)
26.02. Pumas vs. América (México)
27.02. Cruz Azul vs. Santos Laguna (México)
01.03. América vs. Querétaro (México)
02.03. Santos Laguna vs. Pumas (Torreón)
03.03. Cimarrones vs. Tampico (Hermosillo)
05.03. Monterrey vs. América (Monterrey)
08.03.Venados vs. Cancún(Mérida) - kein Zutritt / Geisterspiel
12.03. Chivas vs. América (Guadalajara)
13.03. San Luis vs. Chivas (San Luis Potosí)
15.03. Mineros vs. Venados (Zacatecas)
16.03. Pumas vs. New England (México)
17.03. León vs. Seattle (León)
19.03. Tigres vs. Monterrey (Monterrey)
20.03. Atlas vs. Chivas (Guadalajara)Es war die bisher schlimmste Reise meines Lebens in ein wunderschönes Land mit Menschen, die dich großteils als laufenden ATM sehen und einem Verbrecher-Staat.
Die Highlights: Ich wäre dort fast im Gefängnis gelandet aufgrund einer dort damals weit verbreiteten staatlichen Betrugsmasche, auf die ich nach ein paar Tagen über einen Freund aufmerksam gemacht wurde. Bei der Einreise wurden mir absichtlich nach Vorlage meiner Flugtickets 4 Tage weniger in mein Einreiseformular (FMM) eingetragen, was ich leider übermüdet nicht bemerkt habe nach meiner Einreise aus Kolumbien. Dann erhielt ich, als ich in Mazatlán war, folgenden Artikel von einem Kumpel zugeschickt: https://www.bild.de/news/ausland/n…25174.bild.html Daraufhin hab ich meine Papiere gecheckt und es bemerkt und dann bei nächster Gelegenheit am Flughafen von CDMX die Migrationsbehörde aufgesucht und versucht den Fehler zu beheben. Aussage war, dass man nix machen könne - keine neuen Dokumente, keine zusätzlichen - ich bin 35 statt 39 Tage legal im Land - Punkt. Ich solle mir aber keine Sorgen machen, ich könne bleiben solang ich will - ein Tag länger, ein Jahr länger, egal... Es koste halt Strafe, ca. 30-40 Euro waren es umgerechnet pauschal. Jetzt könne man aber nichts für mich tun, ich solle meinen Urlaub genießen und eine Stunde extra bei der Rückreise einplanen, dann bezahle ich, sie regeln den Papierkram und gut ist. Kam mir komisch vor und im oben genannten Artikel war ja die deutsche Botschaft der große Retter, weshalb ich diese dann per Mail kontaktiert habe und eine nette Email bekommen habe, dass man die Betrugsmasche kenne , aber nichts für mich tun könne und mir dringend rate spätestens nach 35 Tagen auszureisen und man könne mir andernfalls nur raten mir einen Anwalt hinzuzuziehen, da die Wahrscheinlichkeit einer Kontrolle hoch sei. Klasse angelegtes Steuergeld - nochmal vielen Dank. Ich hab dann entschieden, dass ich versuch mich selbst rauszuboxen, indem ich in Tijuana in die USA einreise über den Cross Border Express nach San Diego gehe für ein paar Stunden und dann versuche bei meiner neuen Einreise neue Papiere zu erhalten. Das hat auch funktioniert, hab mir vorher online mein Visum beantragt, es einen Tag vorher erhalten, in Tijuana dann mein altes FMM behalten können, weil niemand die Ausreise kontrolliert hat und dann stand ich direkt vor den US-Beamten zum Interview und durfte dann nach einer kleinen Fantasiegeschichte für ein paar Stunden rüber (konnte ja schlecht sagen, dass mir in Mexiko wegen meiner Aufenthaltserlaubnis Gefängnis droht). Hab dann ne Cola getrunken, musste aber an einem anderen Grenzübergang wieder rüber, wo man zu Fuß rüberläuft und wo dann auch keine anderen US-Beamten mehr standen, sondern gelangweilte Mexikaner, die niemand kontrolliert haben. Bin dann extra zu denen hin und hab denen gesagt, dass ich per Bus durchs Land reisen möchte, kein Flugticket hab, aber in zwei-drei Monaten circa nach Guatemala weiter möchte und ob man mir ein FMM ausstellen könne. Haben die gemacht mit den standardmäßigen 180 Tagen, weil ich nicht sagen konnte, wann ich genau zurückgehe und gerettet war ich. Es kam dann aber wirklich so, dass mein Bus nach León früh um 2, als ich grad zwei Stunden "illegal" mit dem ersten FMM im Land gewesen wäre plötzlich an der Stadtgrenze von CDMX angehalten wurde. Der Bus war nur max. 1/4 voll und ich der einzige Ausländer und bewaffnete Soldaten kamen dann reingestürmt und zielgerichtet zu mir und haben zur Begrüßung gesagt sie wollen mein FMM sehen. Hab natürlich mein neues gezeigt. Das wurde auf Echtheit überprüft sogar! Dann wollten die meinen Reisepass, haben meinen Einreisestempel gesucht (hab ich lustigerweise bei meiner ersten Einreise auch nicht bekommen, erst bei meiner zweiten). Datum auch identisch. Dann wurde im Hintergrund gefunkt und etwas besprochen und irgendwann sind die wieder abgerückt, haben mir meine Sachen zurückgegeben und der Bus durfte mit mir weiterfahren....
Leider habe ich auch im Land großteils negative Erfahrungen mit den Menschen gesammelt. In Kolumbien sind die Leute stolz, dir ihr Land zu zeigen und unfassbar gastfreundlich. Dort wurdest du an jeder Ecke beschissen. Hotels versuchen z.B. gerne doppelt abzurechnen. Die Krönung war in Tijuana (Hotel Aqua Rio), als ich kein Internet hatte und man mir an der Rezeption gesagt hat, ich hätte noch nicht bezahlt. Ein Teil meiner Unterkünfte war Bezahlung vor Ort - ein Teil bereits bezahlt. Kam mir komisch vor, aber ich wollte mich auch nicht blamieren und hab dann erstmal in Bar bezahlt. Ich musste an der Rezeption warten, da mein Zimmer nicht fertig war, aber hab das WLAN-Passwort bekommen. Eingeloggt und sofort geprüft - Zimmer war bereits per Kreditkarte bezahlt. Ich saß da maximal zwei Minuten (zwischenzeitlich war auch niemand anderes dort) und dann bin ich mit meinem Handy und der soeben ausgestellten Quittung wieder an die Rezeption. Dort meinte die Dame aber, dass sie sich leider nicht an mich erinnern könne und hat dann telefoniert und mich danach gefragt, ob ich eine Quittung habe. Diese hab ich irritiert vorgelegt, plötzlich ging es: "Hmmm, das ist ein Problem. Ich habe die Bestätigung Sie haben per Kreditkarte bezahlt, aber auf der Quittung steht nichts davon, wann Sie bezahlt haben oder dass Sie in Bar bezahlt haben. Ich kann mich nicht erinnern, dass Sie mir Geld gegeben haben". Die Quittung wurde maschinell erstellt und hat sie mir ja selbst ein paar Minuten davor gegeben. Hab dann angefangen die Dame anzubrüllen und war kurz davor das Hotel etwas umzudekorieren. Dann kam der Sicherheitsdienst und hat mir gesagt ich solle mich beruhigen - man wird nun Kameras checken und ich solle warten. Nach eineinhalb Stunden hieß es dann, ok ich sage die Wahrheit, auf den Kameras sei zu sehen wie ich der Rezeptionistin Bargeld gegeben habe, man müsse nun die Kasse prüfen. Und nach einer weiteren halben Stunde mit Unregelmäßigkeiten in der Kasse bekam ich dann von der blöden F***e das Geld schnell hingeschoben mit einem kurzen "Entschuldigung".
Auch in weiteren Hotels wurde danach gelegentlich versucht mich doppelt abzukassieren, bei einer gebuchten Einzeltour ins Land war plötzlich eine ganze Reisegruppe im Bus, beim Essen wurde gelegentlich versucht beim Restgeld zu bescheißen usw. Ich kenne es auch aus Kolumbien und Brasilien so, dass wenn ich Essen gehe, ich mir oft größere Portionen bestelle und dann den Rest, was ich nicht schaffe, einpacken lasse und jemand dort auf der Straße schenke. Die Leute dort sind respektvoll und freuen sich. Vorallem in Tijuana hab ich sehr viel Elend in den Straßen gesehen und dort auch ein paar Extratacos bestellt, die ich einer alten Frau, die auf der Straße geschlafen hat, mit etwas zu trinken geben wollte. Sie hat es an sich genommen, mich dann dumm angesehen und mich angeschrien: "Ist das dein Ernst? Kannst du mir kein Geld geben stattdessen?". Ich hab sie dann gefragt, ob sie es nicht wolle. Sie hat es aber nicht mehr rausgerückt, hätte aber gerne noch Geld dazubekommen woraufhin ich mich mit netten Worte verabschiedet habe. Ab da hab ich dann auch den Leuten auf der Straße in diesem Land nichts mehr gegeben und sie nicht mehr beachtet.
In Toluca wurde ich auf der Straße vor den Augen der Polizei von einem obdachlosen Penner angegriffen, der einfach mit seinen dreckigen Händen meinen Oberarm gepackt hat und unverständlich etwas gesabbert hat. Ich hab mich losgerissen und ihm zu verstehen geben, dass er mich bitte nicht anfassen soll, woraufhin er extrem aggressiv wurde und mich angegriffen hat. Die Polizei hat aber nicht eingegriffen und mir nicht geholfen, obwohl der Penner mir hinterhergerannt ist und mit der Faust nach mir geschlagen hat. Ich hatte wiederum kein Interesse ihn als Ausländer vor den Augen der Polizei zu schlagen und hab mich dann hinter einer Polizistin als Schutzschild versteckt, die uns genervt zu verstehen gegeben hat, dass wir doch beide bitte weiterlaufen sollen. Der Bitte kam ich natürlich nicht nach. Der Mann hat, bevor er gegangen ist, vor der Polizistin mir gegenüber noch die Kopf-ab-Geste gemacht und ich hab die Polizistin dann gefragt, warum er mich angegriffen hat und dass ich ihn kaum verstanden hatte (er hat mehr gespuckt als gesprochen). Die Polizistin meinte ich solle mir keinen Kopf machen, der wäre bekannt und gestört, das hätte mit mir nichts zu tun und er mache so etwas ständig mit allen möglichen Leuten, das sei nicht gegen mich. Sehr beruhigend! Am Ende meiner Stadtbesichtigung ist der Typ dann auch tatsächlich nochmal auf einer anderen Straßenseite aufgetaucht, hat mich gesehen und ist rübergekommen - woraufhin ich sofort im Vollsprint durch die Menschenmassen weggerannt bin und ein paar hundert Meter später nichts mehr von dieser Kreatur gesehen habe.
Weitere negative Highlights gab es auch in Bezug auf Fussball. Bei besagten Rayados aus Monterrey war das Spiel gegen América damals das erste, bei dem es seit den Coronabeschränkungen wieder einen freien Verkauf gegeben hat - allerdings nicht online, sondern ausschließlich am Stadion. Hab mich dort in eine Schlange gestellt pünktlich und mir mein Ticket gesichert. Wer mich kennt, weiss, dass ich gerne mittig bei bester Sicht sitze und das wollte ich auch dort. Es wurden aber nur Tickets für gewisse Bereiche verkauft mit freier Platzwahl, was mir gesagt wurde. Am Schalter hieß es: "Komm früh, dann kannst du dir deinen Platz aussuchen und sitzt da wo du willst" - Gesagt, getan - 3 Stunden vor Anpfiff stand ich so ziemlich als erster im Stadion, Oberrang, Reihe 1, genau auf der Mittellinie, direkt neben der Fernsehkamera - geil. Hab noch einen Ordner gefragt, der meinte ja, es sei hier überall freie Platzwahl und auch auf meinem Ticket stand das so. Eine Stunde vor Spielbeginn kamen ein paar Arschlöcher und meinten ich säße auf ihrem Platz, sie hätten eine Dauerkarte für diesen Platz. Die Plätze daneben waren frei und ich hatte dann keinen Bock auf diskutieren und die Idioten dorthin gelassen. Neben mir war dann noch jeweils ein freier Platz, ansonsten war zu Spielbeginn bis auf wenige freie Einzelplätze die Tribüne gut gefüllt. Irgendwann kam eine Familie und meinte ich säße auf ihrem Platz. Ich hatte dann die Schnauze voll und hab gesagt: "Nein sitze ich nicht". Die haben dann gesagt sie hätten eine Dauerkarte für die Plätze, auf den Plätzen stand aber nichts drauf. Ich hab gesagt es sei freie Platzwahl wurde mir gesagt und das stehe auch so auf meinem Ticket, das sie dann sehen wollten, und dass ich nicht aufstehen werde. Das Kind, das dabei war hat sich dann aufgeregt und der Vater ist zur Security gestürmt und denen hab ich auch gesagt, dass nirgends eine Markierung für Dauerkarte sei und mir gesagt wurde freie Platzwahl. Der wollte auch mein Ticket sehen und hat dann gemeint haben tja, Pech gehabt, die drei Plätze gehören der Familie und ich soll mich woanders hinsetzen. Bin dann kopfschüttelnd aufgestanden und hab mir ein paar Reihen weiter oben einen anderen Platz gesucht, wo noch was einzelnes frei war. Die Security ist mir dann gefolgt und hat mir gesagt ich solle mich verpissen, ich bin auf dieser Tribüne generell nicht mehr erwünscht und solle mir weiter oben in einem anderen Bereich einen Platz suchen. Außer Kopfschütteln hatte ich auch nichts gemacht. Und die restlichen Leute auf der Tribüne haben der Security begeistert Applaus geklatscht, weil sie den Gringo rausgeschmissen haben. Danach musste ich mich zurückhalten, dass ich von weiter oben nicht mit Dingen nach unten geworfen habe oder eine Prügelei mit den netten Leuten vor Ort begonnen habe, was aber vermutlich auch nicht sehr klug gewesen wäre. Mit den Rayados bin ich dann auch beim Derby gegen die Tigres nochmal in Kontakt gekommen, wo ich mit Tigres-Trikot im Stadion war und nach Spielende von Fans der Rayados angegangen wurde, die mich (auch rassistisch) beleidigt haben und provoziert haben und auch nach mir gespuckt haben. Mir wurde aber glücklicherweise von den Tigres-Fans in der Nähe geholfen, sodass mir nichts passiert ist.
Krasser Bericht, danke dir!
Kann jetzt nicht sagen, dass er große Lust auf die Reise macht - aber dennoch sehr interessant. Sicherlich gut zu wissen, dass man an der ein oder anderen Stelle besser noch wachsamer ist als ohnehin.
Die Ticketsituation werde ich mal im Auge behalten, hat sich sicherlich einiges verändert seitdem.
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