hotten, alte fritte...wat sagste eigentlich zu den beiden krassen länderspieltests
Lieber Brasi (eine weitere Anrede auf Deine Art erspare ich mir aus Pietätsgründen),
ich weilte beim Spiel gegen England in Berlin. Das Spiel war mäßig unterhaltsam.
Sportlich fiel nur folgendes auf: Ein spieler namens Dele Alli von Tottenham.
Der Junge ist wunderbar! Den muss muss man im Auge behalten.
Die Atmosphäre unter uns Deutschen Fans war gespenstisch! Bei einer Oper in Braunschweig
herrscht mehr Stimmung vor, von der "Hamburger Strasse" mal ganz zu schweigen...
Die Englischen Fans waren vorbildlich. Ihre Gesänge waren richtige Gesänge, nicht so ein plattes "Super Deutschland".
So bin ich froh, dass ich Tickets für England-Wales habe, auch wenn mich die logistische Vorstellung stresst, wie ich nach dem Spiel mit dem Auto rechtzeitig zu Polen-BRD komme.
2 Knackpunkte sind dabei relevant: Wo parke ich strategisch günstig aus Lille kommend vor dem Spiel in Lens?
Und wo parke ich in Paris vor dem Polen-Spiel?
Hat jemand ähnliche Probleme/Ideen?
Ich weiß, es sind keine wirklichen Probleme, auch wenn sie mich beschäftigen.
Denn wie schrieb schon Renan Demirkan:
Man fragt mich immerzu nach
meiner Heimat,
aber 'Heimat'
ist nicht mein Problem.
Meine Heimat sind die Tage,
an denen ich atme,
sehe und Worte finde,
fassen und laufen kann.
Ich habe ein Asyl bei Gott,
auf Lebenszeit!
So lautet der Vertrag.
Sie sehen,
'Heimat' ist nicht mein Problem
Mein Problem ist:
Ich habe kein ZUHAUS,
nicht die Sicherheit,
eine Lücke auszufüllen,
d a z u g e h ö r e n,
so selbstverständlich
wie die Wurzel an den Baum
oder das linke zum rechten Bein,
daran fehlt es mir,
an Verbündeten und Vertrauen,
eben an einem ZUHAUS.
Das ist kein Wohnsitz,
mit Klingel und Namensschild,
kein Mauerwerk gegen die Kälte,
keine bezahlte Unter - kunft -
ich werde immer unterkommen,
außer mein Verstand kündigt mir -
nein, mein Problem ist nicht der Briefkasten an der Tür,
mein Problem sind die Briefe in mir.
Wem schreibe ich,
wie gut mein Kind gelungen ist?
Wem, dass ich mich um sie sorge?
Wer denkt an ihren Geburtstag,
wenn ich nicht mehr bin?
Wer weiß noch von meinen Tränen,
als ich zur Schule ging?
Es mangelt mir an V e r w a n d t e n,
an Menschen, die mir ähnlich sind,
an Menschen zu denen ich gehöre,
wie Finger an der Hand,
die mich vermissen,
wenn sie gemeinsam sind,
die mich brauchen,
wenn sie sich erinnern,
wenn sie feiern, wenn sie trauern.
Es gibt niemanden,
der mir an - gehört,
der sich mit mir teilt,
den Onkel, die Nichte,
einen Freund
oder die gemeinsame Geschichte.
Darin liegt mein Problem.
Wer stellt sich dazu,
wenn man mich abseilt
in die andere Welt,
wer lockert regelmäßig die Erde,
damit ich nicht zu schnell verwese,
wer pflanzt einen Maulbeerbaum,
redet mit meinen Resten,
wer bringt mir Musik,
die ich so liebe?
Wer vergisst die Fehler,
die falschen Nächte
und blättert stolz
in meiner Schwäche?
Wer?
Und WO?
WO - werde ich liegen
Und neben WEM?
Wissen sie,
DAS -
Das ist mein wirkliches Problem -
neben WEM?